Wie ist ihr Werdegang? Könnten Sie uns vorab etwas zu Ihrer motorsportlichen Karriere erzählen?
Für Motorsport interessiere ich mich schon seit ich denken kann. Ich bin in Österreich unweit der Rennstrecke in Spielberg (damals A1-Ring, heute Red Bull Ring) aufgewachsen und habe den Motorsport somit so oft ich konnte hautnah miterleben können. Das Wochenende war bei mir, nicht wir bei anderen Kindern für den Spielplatz, sondern für das Mitverfolgen von Rennen reserviert – diese Leidenschaft teile ich mit meinem Vater. Nach meinem Bachelorstudium in Kommunikationswissenschaft habe ich mich dann entschlossen mein Hobby zum Beruf zu machen – ich habe dann eine Stelle bei RTL bekommen, genauer gesagt bei dessen Vermarkter IP Deutschland, wo ich hauptsächlich für das Conceptioning von Sonderwerbeformen/ Marketing im Sportbereich zuständig war, ein großer Teil davon war das Erarbeiten und Betreuen von Sonderwerbeformen für die Formel 1 Übertragungen des Senders in enger Zusammenarbeit mit der Regie. So bin ich näher an den Motorsport herangerückt.
Was machen Sie aktuell beruflich?
Aktuell arbeite ich im Automotive Team der Düsseldorfer PR-Agentur SMART PR. Dort betreue ich zum größten Teil unseren Kunden SKODA AUTO Deutschland für welchen wir uns um die Online PR kümmern – und für die Kommunikation dessen Motorsport-Aktivitäten. Dabei fungiere ich als PR-Berater, Social Media Manager und Moderatorin/ Reporterin.
Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?
Der normale Arbeitsalltag im „Backoffice“ besteht aus dem Erstellen von Redaktionsplänen, Betreuen der SKODA Social Media Community, Verfassen von Beiträgen für das Onlinemagazin extratouch von SKODA und natürlich das Ausführen von beratenden Tätigkeiten. Zusätzlich dazu kommen an Wochenenden das Begleiten von Rallyes und auch wichtigen Veranstaltungen wie Automessen oder Fahrzeugpräsentationen hinzu. Dabei agiere ich als Reporterin bzw. Moderatorin – grob gesagt als SKODA Corporate Influencerin - für die SKODA Community und gebe Einblicke hinter die Kulissen. Ich berichte bei Rallyes live von der Strecke, interviewe unsere Fahrer sowie SKODA Offizielle oder nehme für die Community bei Messen und Fahrzeugpräsentationen SKODA Modelle in Form von Car Reviews unter die Lupe.
Warum haben Sie sich für ein Motorsport-Management-Studium an der Hochschule Kaiserslautern entschieden?
Ich habe nach einem Master gesucht, den ich berufsbegleitend machen kann und bei dem ich mein theoretisches Wissen mit meinem praktischen, leidenschaftlichen Berufsumfeld verbinden kann – der Studiengang war für mich somit perfekt. Ich kann im Rahmen des Masterstudiums mein fachliches Motorsport-Wissen vertiefen, mir zusätzliches Management- KnowHow aneignen und das für meine berufliche Laufbahn nutzen. Ich denke, dass auch im Motorsport kompetente und professionell ausgebildete Fachkräfte in Management- und Kommunikationsbereichen durch die Professionalisierung des Sports mittlerweile sehr wichtig sind und dieser Studiengang bietet eine sehr gute Basis dafür. Zudem sind im Motorsport, wie auch in anderen Branchen, Kontakte sehr wichtig, diese sammelt man während des Studiums natürlich auch.
Wie sind Sie auf das Studium aufmerksam geworden?
Ich habe ehrlicherweise im Internet nach einem Motorsport-bezogenen Studium gesucht und bin ziemlich schnell auf diesen Studiengang gestoßen, da er auch so ziemlich der Einzige ist, der diese Art von Ausbildung mit Schwerpunkt Motorsport anbietet. Mein Glück war es, dass die Präsenzen auch noch in meiner Nähe stattfinden. Vor diesem Hintergrund musste ich nicht lange überlegen und habe mich dann für den Studiengang entschieden.
Wie läuft das Fernstudium zeitlich und organisatorisch für Sie ab?
Ich denke, dass ein berufsbegleitendes Studium generell nicht einfach ist, wenn man eine 40- Stunden-Woche hat. Hinzu kommen, da ich ja im Automotive-/ Motorsportbereich arbeite, Wochenendeinsätze. Ich kann mich erinnern, dass beispielsweise 2019 eine Prüfung genau in den Zeitraum der Essen Motorshow fiel, wo ich auch beruflich im Einsatz war - man braucht also ein ziemlich gutes Zeitmanagement, um Beruf und Studium unter einen Hut zu bekommen, aber das hat bislang sehr gut funktioniert. Wenn man im Motorsport arbeitet, ist man denke ich Stress und Multitasking gewöhnt. Man ist auch seitens des Studiengangs sehr bemüht die Studenten bei der Studienplanung zu unterstützen, was natürlich sehr hilfreich ist.
An welche/s Vorlesung/Seminar erinnern Sie sich besonders gerne zurück und warum?
Für mich sind natürlich die Vorlesungen von Akteuren, die direkt aus dem Motorsport kommen und die Theorie somit mit der Praxis verbinden können sehr interessant. Wenn man im Motorsport beruflich eingebunden ist, bekommt man meistens nur eine Seite, in meinem Fall die kommunikative Seite, des Geschehens mit. Dann zu sehen welche Prozesse Team-intern passieren und wie das ganze aus der Sicht anderer Akteure über die Bühne läuft, ist sehr interessant. Dazu gehörten für mich beispielsweise Vorlesungen bei Volker Strycek zur Teamführung, Martin Rosorius zum Motorsport-Management, Nigel Geach zu Social Media im Motorsport oder Dr. Bettina Reuter zur Motorsport-Logistik.
Was war für Sie bisher am interessantesten, welche Inhalte können Sie direkt in ihrem beruflichen Umfeld einsetzen?
Am interessantesten sind für mich natürlich Themen aus dem kommunikativen Bereich aber vor allem auch Themen, die die Team-internen Strukturen und Abläufe behandeln. Da ich als Kommunikationsberater arbeite, hilft mir das sehr mein Gegenüber bzw. Kunden zu verstehen. Auch wenn man sich intensiv für den Motorsport interessiert, bekommt man solche Dinge nicht zwangsläufig mit. Mir helfen diese Informationen sehr, um zu verstehen, welche Abläufe mein Kunde (also beispielsweise das Rallye Team, das ich betreue) durchlaufen muss und welche Themen/ Probleme sie beschäftigen – so kann ich meine Beratung besser auf ihre Bedürfnisse ausrichten und sie dadurch besser unterstützen.
Was sind Ihre Karrierepläne?
Richtig “Planen” kann man heutzutage in einer so volatilen und sich ständig verändernden Welt meiner Meinung nach nicht. Ich wollte zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn eigentlich in den Sport-Journalismus – mittlerweile will ich das nicht mehr. Was fest steht, ist dass ich gerne weiterhin im Motorsport bleiben will – das ist das Ziel. Gerne im Management-Bereich oder auch weiterhin im kommunikativen. Der nächste Karriere-Step ist es den Master in Motorsport-Management zu Erlangen. Alles weitere wird sich Schritt für Schritt ergeben.