MBA-Fernstudiengänge

Testimonial Tim Puschkeit

Herr Tim Puschkeit in Neuseeland beim America’s Cup

  1. Wie ist ihr Werdegang?  Könnten Sie uns vorab etwas zu Ihrer motorsportlichen Karriere erzählen?

    Im Motorsport bin ich per Zufall gelandet: eigentlich komme ich aus der Broadcast-, Veranstaltungs- und Eventbranche und bin dadurch für Funk- und Kommunikationstechnik in die F1 gekommen. Nach ein paar Jahren bei jedem Formel 1 Rennen für diverse Rennteams habe ich mich dann mehr und mehr der Projektleitung und Koordination von motorsportlichen Events zugewandt. Dabei ging es meist um technische Infrastruktur im Hintergrund eines solchen Events wie CCTV-Überwachung der Rennstrecke, damit die Rennleitung die Strecke überwachen kann, Netzwerk- und Signal-Verteilung, On-Board Kameras, aber auch Kommunikation wie Streckenpostenfunk oder auch Fahrzeugfunk in diversen Rennfahrzeugen. Dabei waren die Klassiker wie die 24 Stunden vom Nürburgring, Spa-Franchorchamps oder Lemans der Alltag unseres Geschäfts. Unzählige DTM Rennen, Formel E Events, Langstreckenrennen der WEC, ELMS und auch kleinere Serien wurden vor Ort betreut und unterstützt.
     
  2. Was machen Sie aktuell beruflich?

    Aktuell habe ich mich aus dem Motorsport zurückgezogen und bin der technische Leiter des internationalen TV Broadcaster circle-o, einem Joint-Venture meines jetzigen Arbeitgebers und anderen Partnerfirmen, welcher den 36. America’s Cup produziert. Dabei bin ich für die technische Umsetzung der TV Produktion verantwortlich, um das Event weltweit medial zu übertragen.
     
  3. Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?

    Wir befinden uns grade in der heißen Phase und ich bin ich in Auckland, Neuseeland. Wir produzieren hier in den nächsten Monaten bis zu 70 Tage live und übertragen das Event in hunderte Länder. Neben der Live-Übertragung kommen diverse andere Features in Form von News, Highlights, zusätzlichen Streams und der Betrieb einer Cloud sowie anderen OTT Plattformen zu tragen. Da wird an nur einem Tag viel Material in die Welt distribuiert, welcher zunächst erst einmal unter „Live Bedingungen“ erstellt werden muss.

    Das Projekt begann aber bereits vor mehr als zwei Jahren, mit der Entwicklung angepasster Technologien in Form von Kameras, Mikrofonen und Sendetechnik auf den Booten, um Video und Audio von den Booten an Land zu bekommen. Außerdem war die ganze Aufsetzung eines medialen Produktionssystems mit diversen Schnittplätzen, Slomo-Anbindungen, Audio-Regie, Bild-Regie, Grafik und Co. ein Aspekt der erstmal gut geplant und dann auch umgesetzt werden musste. Der zeitliche Aufwand für die Vorbereitungen und die Manpower, die hinter solchen sportlichen Großveranstaltungen steckt, darf dabei nicht unterschätzt werden. Wir mussten nach intensiver Planung und Vorbereitung in den letzten Jahren vor Ort in Neuseeland eine temporäre Infrastruktur aufbauen, um in dieser über mehrere Monate täglich produzieren zu können. Das Ganze kommt einem kleinen Container-Dorf gleich, welches nur für das Event und die verschiedenen Gewerke temporär geschaffen wurde.
     
  4. Warum haben Sie sich für ein Motorsport-Management-Studium an der Hochschule Kaiserslautern entschieden?

    Ich habe mich in meinem beruflichen Werdegang damals dazu entschieden, eine klassische Ausbildung im Bereich Fernsehproduktion zu machen. Als Mediengestalter habe ich eine breitgefächerte Grundlage geschaffen, die es mir ermöglichte in diverse Bereiche einzusteigen. Nach einer zusätzlichen Projektleiterausbildung war der Studiengang nicht nur die Festigung meines bis dato erarbeiteten Wissens und eine Absicherung mit einem international anerkannten Abschluss, sondern auch eine Erweiterung und fundierte Ausbildung der Themenbereiche, welche mehr und mehr in meinem Job aufkamen, aber von mir nicht fundiert abgedeckt werden konnten. Ich habe mich deshalb mit Hilfe des Vorkurses und meiner Berufserfahrung für den Studiengang qualifiziert und war von der Möglichkeit begeistert, in 2,5 Jahren einen offiziellen und international zertifizierten MBA-Abschluss erreichen zu können.
     
  5. Welche Erfahrungen haben Sie mit den Eignungsprüfungen bzw. dem Vorkurs gemacht? Wie würden Sie den Vorkurs beurteilten? Haben Ihnen die Erfahrungen im Studium weitergeholfen?

    Den Vorkurs kann ich nur empfehlen, vor allem, weil er mir zunächst einmal das Thema „Studium“ nähergebracht hat und mich auf den MBA Studiengang vorbereitet hat. Die Aufgaben im Eignungssemester waren schon sehr fordernd, und auch die Tatsache, dass dies alles berufsbegleitend absolviert werden musste, war schon mehr als ein Sprung ins kalte Wasser. Dennoch konnte man den Eignungskurs auch als Test-Semester sehen und Themen, die zu Semesterbeginn noch unvorstellbar und absurd klangen, waren mehrere Monate später auf einmal abbildbar und nachvollziehbar. Man war schon überrascht zu sehen, wie man Methoden und Herangehensweisen vermittelt bekam, womit man anschließend in kürzester Zeit Themen, zu denen man noch nie zuvor einen Bezug hatte, selbstständig erarbeiten konnte.
     
  6. Wie sind Sie auf das Studium aufmerksam geworden?

    Es war reiner Zufall: zur richtigen Zeit am richtigen Ort per Zufall drüber gestolpert und sich kurzfristig dazu entschieden.
     
  7. Wie läuft das Fernstudium zeitlich und organisatorisch für Sie ab?

    Zeitlich sind die Vorgaben schon passend, obwohl man sagen muss, dass man den Gesamtaufwand nicht unterschätzen darf. Ich glaube, man muss sich auch selbst bewusst werden, wie man sich das Thema zeitlich einteilt und welche Ziele man selbst erreichen möchte. Man wächst aber auch an den Herausforderungen von Semester zu Semester und lernt aus zeitlichen oder organisatorischen Engpässen und beginnt dann zum Beispiel im Folgesemester zeitiger. Das Studium ist ein dynamischer Lernprozess, indem man selbst versteht, welche Themen evtl. länger brauchen, welche Ansprüche und Ziele man sich selber steckt, und was einem vielleicht leichter fällt und damit weniger aufwendig ist. Organisatorisch ist zu sagen, dass alle Unterlagen und auch Termine frühzeitig kommuniziert werden. Ebenso gibt es Möglichkeiten Ausweichtermine an anderen Präsenzorten wahrzunehmen, so dass eigentlich alles immer besuchbar und auch realisierbar ist. Besonders hervorzuheben ist dabei aber auch die Fernstudiengang-Koordination bei Frau Welsch und Frau Fremgen. Die Unterstützung welche ich dort erfahren habe war einmalig. Die beiden sind die gute Seele des Studiengangs und finden immer die richtige Antwort auf einfache und teilweise auch „dumme“ Fragen, Prüfungsvorbereitungen, Erwartungshaltungen der Professoren und Dozenten und haben auch immer eine Lösung oder Antwort parat für Probleme, Ängste oder Sorgen.
     
  8. An welche/s Vorlesung/Seminar erinnern Sie sich besonders gerne zurück und warum?

    Alle Vorlesungen mit Gastdozenten aus der freien Wirtschaft waren unterschiedlich, aber auch sehr lehrreich. Es ging hier nicht nur um Fachwissen, sondern eher darum, Wege aufzuzeigen, Erfahrungen auszutauschen und Praxisanwendungen zu verstehen. Diese Themen waren immer sehr nah an der Praxis und wurden auch individuell gestaltet, es waren offene Gespräche und keine fest vordefinierten Vorträge.
     
  9. Was war für Sie bisher am interessantesten, welche Inhalte können Sie direkt in ihrem beruflichen Umfeld einsetzen?

    Alle Management-Themen und Tools des ganzheitlichen Managements konnten von mir zeitnah umgesetzt werden und waren auch im Projektmanagement eine große Hilfe.
     
  10. Was sind Ihre Karrierepläne?

    Sich stetig weiter entwickeln, mit offenen Augen durch die Welt gehen und neue interessante Herausforderungen und Projekte annehmen und realisieren. Ich bin durch den Abschluss auch deutlich gelassener geworden und weiß, dass damit auch ein Job in anderen Branchen ergriffen werden kann. Außerdem musste ich leider einsehen, dass alle Pläne, welche ich mir in der Vergangenheit zurechtgelegt hatte, immer anders kamen, aber es immer weiter nach vorne ging. Von daher bin ich gespannt, was die Zukunft bringt.